"Idioten" - erfolgreiche Doppelpremiere bei Schillers Schülern
von Torsten Schlegel
Wir können auch anders - und wir zeigen's!
Manchmal äußern sich Jugendliche radikal: «Immer bin ich an allem Schuld. Ich will nicht mehr leben!»
Manchmal können Jugendliche ihre Gedanken nur schwer in Wort fassen. Dann ist es noch schwieriger zu erkennen, was sie belastet.
Selbstmordgefährdung bei Jugendlichen?
Ein heikles Thema, mit dem sich der Theaterverein der Schillerschule in seiner neuesten Inszenierung auseinandersetzt.
Wo liegen die Ursachen? Wie kann geholfen werden?
Viele Fragen, auf die es keine einfachen, klaren Antworten gibt.
Luisa, die Hauptakteurin des Stückes, hat versucht, sich umzubringen.
Nun soll sie in einer Klinik sich selbst und ihr Leben wiederfinden.
So kommt sie zu einer Gruppe gleichsam gefährdeter Kinder und Jugendlicher, mit denen gemeinsam sie lernen soll, wieder Vertrauen in sich und andere zu finden.
Ganz langsam überwindet sie ihre Verschlossenheit und nähert sich an – ebenso wie Zebbie, die kein Messer in die Hand bekommen darf, Hannah, die am liebsten wieder im Bauch ihrer Mutter wäre, oder Bartje, die das Kursbuch auswendig kennt.
Doch der Weg zurück in die Normalität ist lang und voller Hindernisse …
Schillers Schüler haben sich so intensiv wie nie zuvor mit Rollenfindung und den Charakteren der Figuren beschäftigt.
In einer Gesellschaft der Hast nach mehr, einer Zeit der medialen Überbeeinflussung versucht der Theaterverein der Schillerschule ein Zeichen des Innehaltens und Nachdenkens zu setzen.
Auch deshalb finden alle geplanten Aufführungen nicht auf der Großen Bühne der Schule statt, sondern im kleinen Rahmen des Probenraums.
Ausgehend von der Vorlage des gleichnamigen Jugendbuches der holländischen Autorin Karlijn Stoffels ist die komplette Inszenierung eine eigenständige Arbeit, bis hin zu Musik und Plakatgestaltung.
Und Doppelpremiere?
Wir haben zwei Rollen doppelt besetzt? Warum? Weil wir wollten, dass sich nach der Kennenlernphase des Stückes jeder selbst entscheiden sollte, welche Rolle er oder sie gern übernehmen möchte. Und so kam es zu Dopplungen - und damit auch zu interessanten Erfahrungen im Vergleich.
Sowohl Sarah als auch Valentina überzeugten mit ihrer Interpretation der Rolle der Luisa, ebenso Fiona und Nelly als Zebbie.
Weitere Bilder findet ihr übrigens - wie immer - auf den Theaterseiten...