Schillers Schüler - Vier Tage in Chemnitz

von Torsten Schlegel

Vier Tage in Chemnitz – Es war einfach riesig!

War irgendeiner von uns eigentlich nicht traurig, als diese Woche vorüber war? Ich glaube nicht!

Die vergangenen Tage bei der Schultheaterwoche in Chemnitz haben uns noch enger zusammengeschweißt als wir das bislang schon waren – und das ist wohl das Allerwichtigste an diesem Schultheatertreffen!

Wenn inzwischen viele schon von einer zweiten Familie sprechen, wenn es ums Theater geht, dann sind „Schillers Schüler“ mehr als eine Schul-AG, mehr als ein Nachmittagstreff, mehr als eine gemeinsame Interessenvertretung.

Doch zurück nach Chemnitz … nein, nicht in echt, nur im Geiste.

Am Dienstag nach Unterrichtsschluss reisten wir an – vielen Dank an dieser Stelle an unsere zwei Reisebegleiterinnen Frau Toth und Frau Leuner - und trafen am Spätnachmittag im BnB Hotel Chemnitz ein. Viel Zeit blieb nicht zum Auspacken, denn dann ging es gleich zum ersten Mal auf den halbstündigen Fußmarsch zum Theater  im Spinnbau. Hier schauten wir uns „Die Geister, die ich rief“ an, eine Eigenproduktion des Goethe-Gymnasiums Chemnitz.

Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück versammelten sich alle im Frühstücksraum des Hotels. Dort ließen wir dann das Jahr 2023 noch einmal Revue passieren, mit all seinen Proben und Aufführungen und Döner-Workshops und, und, und … Details findet ihr hoffentlich demnächst im Geschichtsteil unserer Homepage. Dann gab es einen Ausblick auf die aktuellen Vorhaben und wir planten schon einmal die Inszenierung, die im nächsten Winter auf dem Programm stehen soll – und wir können inzwischen schon so viel verraten, dass es ein neuer Anlauf der Geschichte werden soll, die uns durch die unsäglichen Coronamaßnahmen zunichte gemacht wurde.

Wir dankten dem bisherigen Vorstand des Theatervereins und wählten einen neuen … einen sehr interessanten in seiner Zusammensetzung, denn von Klasse sieben bis neun gibt es eine enorme Bandbreite und viel Potential, um Großes zu erreichen:

Maria Wunderlich (Klasse 9) ist die neue Chefin.

Sarah Hartmann (Klasse 7) und Lilly Schattner (Klasse 8) wurden für den Bereich Schauspiel gewählt.

Jördis Lähner (Klasse 8) vertritt die Band im Vorstand.

Maja Krause (Klasse 6) ist die Vertreterin der Maskenbildner.

Lukas Haufe (Klasse 6) steht für die Techniker.

Lassen wir es gemeinsam angehen!

Nach dem Freizeitbereich am frühen Nachmittag  hieß es erneut Fußmarsch zum Theater. Wir richteten die Bühne ein, besprachen den Inszenierungsverlauf, testeten Licht und Ton, absolvierten die Bandprobe und dann ging es los mit der „Halben Banane“. So häufig wir diese schon gespielt hatten, keine der bisherigen Vorstellungen kam an das heran, was das Publikum an diesem Abend sehen durfte. Es stimmte einfach alles, das „Gänsehautgefühl“ war bei jedem angekommen, und auch das nachfolgende Inszenierungsgespräch bestätigte: es war einen rundum gelungene Vorstellung, die bei allen Beteiligten wie auch dem Publikum in Erinnerung bleiben würde. Originalton einer Theaterpädagogin: „Das war eine Sternstunde des Schülertheaters!“

Und als wäre das alles nicht genug, bereiteten wir am selben Abend noch den „Zauberer von Oz“ vor, der am nächsten Morgen auf der großen Bühnen zu erleben sein sollte. Ein riesengroßes Dankeschön muss an dieser Stelle einmal den Technikern der Chemnitzer Bühnen ausgesprochen werden, die völlig selbstverständlich und unkompliziert mit und für uns arbeiteten, Licht und Ton einrichteten, uns bei den Kulissen halfen, überall mit anpackten und uns jederzeit auf Augenhöhe begegneten. Bis nach 22.30 Uhr werkelten wir an den Vorbereitungen, und so war es auch kein Wunder, dass viele am nächsten Morgen doch ein bisschen müde waren.

Donnerstag war also erneut Spieltag. Zeitiges Wecken, zügiger Aufbruch, konzentriertes Arbeiten zur Vorbereitung der Aufführung. Lampenfieber brutal. Der Saal füllte sich. Wurde voller. Wurde fast ganz voll. Rund 250 Zuschauer wollten den „Zauberer“ sehen. Und sie sahen eine Dorothy, die alles gab, eine Vogelscheuche, die mitriss, einen fantastischen Löwen, einen herzerweichenden Blechmann und alle anderen, die ohne Ausnahme eine großartige Show ablieferten, die konzentriert und ausdrucksstark spielten und begeisterten. Von Müdigkeit war also keine Spur mehr, und auch die (klitzekleinen) Makel bekam wohl nur der Regisseur mit.

Das anschließende Inszenierungsgespräch zeigte erneut, dass wir alles richtig gemacht hatten. So viel positives Feedback wie für unsere beiden Inszenierungen hatten wir wohl nur sehr selten erlebt.

Abschminken und Freizeit alsdann. Ach nein, vorher noch zusammenpacken, aufräumen, Busse beladen und dann ins Museum. Nein, das Letzte war wohl ein Scherz der beiden Betreuer. Zum Glück!

Doch vor der Freizeit war noch einmal Probe angesagt, denn Heike, die Theaterpädagogin, hatte uns gebeten, bei der Abschlussveranstaltung den Schultheater-Rap aufzuführen. Hannes Förster entwickelte dazu eine Idee, die anderen gaben ihren Senf dazu (heute heißt das dann wohl kreativer Input), und so entstand unsere Version der Darbietung des etwas sperrigen Textes.

Freitag war Workshoptag und von Bühnenbau bis Musical, von Breakdance bis Schminken gab es ein vielfältiges und abwechslungsreiches Angebot der Chemnitzer Theater.  Alle waren angetan, nicht alle völlig begeistert, doch die meisten schon.

Abschlussveranstaltung. Fotostory aller Aufführungen mit Musik. Grund und Gelegenheit zu feiern. Die eigene Gruppe und die anderen. Dann Präsentation einiger Workshopinhalte, zum Beispiel Musical und Schauspiel. Die Theaterpädagoginnen führten durch den Nachmittag. Und sogar Blumen gab es für uns, die die beiden Leiter  - stellvertretend für die ganze Gruppe – entgegennehmen durften.

Eine tolle Woche, die allen enormen Spaß gemacht hat und uns sowohl schauspielerisch und musikalisch als auch zwischenmenschlich weit vorangebracht hat. Danke an euch alle, die dabei waren, danke an Heike und alle anderen vom Chemnitzer Theater, danke auch an die Schulleitung, die uns hat machen lassen, und an alle, die unsere Arbeit wertschätzen!

"Foto für Mutti!"

 

Szenenfoto aus "Eine halbe Banane"

 

Szenenfoto aus "Der Zauberer von Oz"

 

Weitere Eindrücke von unserer Fahrt nach Chemnitz findet ihr auf den Theaterseiten!

 

Zurück